Marienkapelle in Obertresenfeld

(Text Josef Fritsch)



Bis zum Jahr 2002 stand in der Ortsmitte von Obertresenfeld eine kleine Marienkapelle. Wegen des schlechten Bauzustandes bemühten sich die Dorfbewohner seit 1992 die kleine Kapelle abzubrechen, um eine etwas größere zu bauen. Nach langwierigen Verhandlungen, bei denen auch die überaus schlechte Bausubstanz nachgewiesen werden konnte, ließen sich die Denkmalschützer davon überzeugen, dass die alte Kapelle nicht mehr erhaltenswürdig sei.

Im April 2001 konnte die erste Skizze gezeichnet werden und am 20.11.2001 wurde der Bauplan vom Landratsamt genehmigt. Am 18. Dezember 2001 wurde ein Kapellenbauverein gegründet. Zweck des Vereins war die Errichtung einer Dorfkapelle und deren Ausstattung.

Am 8. März 2002 konnte mit dem Ausstecken der Baustelle begonnen werden. Die feierliche Grundsteinlegung erfolgte am 30. April 2002 durch H. H. Stadtpfarrer Franz Winklmann; Richtfest wurde am 24. Mai 2002 gefeiert. Der Glockenturm wurde am 30. November montiert und am 11. Dezember 2002 konnte die Glocke wieder erklingen.
Ein großartiges Ziel war erreicht. Viele Arbeitsstunden waren auch 2003 erforderlich, um das Werk zu vollenden und den Außenbereich zu gestalten.

Ein großer, unvergesslicher Tag für die Bewohner von Ober- und Untertresenfeld und weit darüber hinaus war der 14. September 2003. Altbischof Manfred Müller konsekrierte zusammen mit Stadtpfarrer Alexander Hösl und seinem Vorgänger, Pfarrer Franz Winklmann, die Kapelle "Maria Geburt" in Obertresenfeld.

Den Marienaltar ziert eine spätgotische Holzstatue "Madonna mit Kind" aus der Zeit um 1480 sowie zwei musizierende Engel.  Über dem Volksaltar befindet sich ein großes Holzkreuz mit der Darstellung des Gekreuzigten. Eine Gedenktafel für die Verstorbenen erinnert an die beiden Weltkriege. Im Glockenturm befindet sich die Wetterglocke mit der Aufschrift 1439 und 1960.  Im Jahr 1960 wurde die Glocke umgegossen und von Studiendirektor Georg Gollwitzer feierlich geweiht. Erwähnenswert sind noch die Kreuzwegbilder und der Opferstock, die neu angeschafft wurden.

In der Jahreshauptversammlung des Kapellenbauvereins am 04.02.2004 wurde die Satzung hinsichtlich des Namens und des Zwecks des Vereins geändert.
Neu beschlossen wurde also am 04.02.2004, dem Verein den Namen "Kapellenverein" zu geben und mit dem Vereinszweck die Erhaltung und Pflege der Dorfkapelle samt Umgriff aufrecht zu erhalten. Seit dieser Zeit kümmern sich die Dorfbewohner um die Kapelle.

 

Patrozinium wird am 8. September (Maria Geburt) gefeiert.

 

 

Lassen wir uns immer wieder einladen, die Marienkapelle zu besuchen, wie es in der Kapelle geschrieben steht.

Lieber Wanderer, tritt hier ein!
Es soll eine Rast mit Besinnung sein.
Der Herr hat dich hierher gelenkt, Dir einen gesunden Tag geschenkt.
Du sollst nicht nur rennen und hasten, sondern in Ruhe einmal rasten.
Setz dich in Ruhe hier auf die Bank  und sprich ein Gebet zum Dank.
Und bringst Du es fertig, dich neu hier zu fassen,
wirst du gestärkt diesen Ort verlassen.
Gott segne alle, die diese Kapelle besuchen
!