Dorfkapelle in Braunetsrieth

Braunetsrieth, dem Namen nach eine Rodungssiedlung, damit wohl eine der ältesten Siedlungen in der Großgemeinde Vohenstrauß, besitzt ein kleines Juwel in seiner Mitte. Unmittelbar an der heutigen Dorfstraße (frühere B 14, Teil des alten Handelswegs Nürnberg-Prag) steht die am 26. August 1873 durch den Geistlichen Rat und Distriktschulinspektor Josef Frank aus Vohenstrauß benedizierte Dorfkapelle mit steil aufragendem Glockentürmchen. Über die Einweihungsfeierlichkeiten berichtete seinerzeit auch die in München herausgegebene Zeitung "Der Volksfreund" in ihrer Ausgabe vom 2. September 1873.

Die Ortsgemeinde Braunetsrieth errichtete die Kapelle auf eigene Kosten. Den Bauplatz hatte der damalige Besitzer des Anwesens Haus-Nr. 8 (Völklhof) der Gemeinde unentgeltlich überlassen. Bereits am 22. Dezember 1871 hatte der Steinmetzmeister Schmidt den Bau des Kirchleins bei der Kreisbehörde in Regensburg beantragt. Nach Überliefungen soll die Kapelle von Maurermeister Meindl aus Altentreswitz gebaut worden sein. Mit dem Bau wurde 1872 begonnen und die Ortsgemeinde scheute keine Opfer, um das der Muttergottes geweihte Kirchlein würdig auszugestalten.
Den Altar ziert eine Statue der Muttergottes, die von den Figuren des hl. Florian und des hl. Wendelin flankiert wird.
1913 wurde die Kapelle von Malermeister Steininger erstmals restauriert. Im Jahre 1920 musste das durch einen Brand geschädigte Dach instand gesetzt werden.
1973/1974 wurde das Dach erneuert und ein elektrisches Geläut eingebaut. Eine umfassende Außen- und Innenrenovierung wurde in den Jahren 1982/1983 durch die Stadt Vohenstrauß mit Unterstützung der Bürger von Braunetsrieth notwendig.
Stadtpfarrer Franz Reitinger konnte am 6. Mai 1983 unter großer Anteilnahme der Dorfgemeinschaft dem Kirchlein im Rahmen einer feierlichen Maiandacht den Segen erteilen. Mit dieser Dorfkapelle besitzt Braunetsrieth ein schönes dörfliches Zentrum, ein Schmuckstück für den kleinen Ort.