Tod und Sterben

„Des Menschen Tage sind wie Gras, er blüht wie die Blume des Feldes. Fährt der Wind darüber, ist sie dahin; der Ort, wo sie stand, weiß von ihr nichts mehr.“ So heißt es in Psalm 103. Wir wissen um die Grenzen unserer Zeit, unserer Lebenskraft, unserer Gesundheit. Wir wissen um Krankheit, Erschöpfung, Vergänglichkeit, Sterben und Tod.

Als Christen erinnern wir uns am Aschermittwoch bewusst an unsere Sterblichkeit: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist, und wieder zum Staub zurückkehren wirst“, spricht der Priester, wenn er den Gläubigen das Aschenkreuz auflegt. Im Ave Maria beten wir um Beistand in der Stunde des Todes: „Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.“ Am Ende des Tages betet die Kirche: „Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende gewähre uns der allmächtige Herr.“

Krankheiten und Sterben gehören zum Leben. Der Christ sieht sie nicht als Strafe, sondern als Aufgabe.

Und schließlich hat Jesus Christus uns selbst gesagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Mit seinem Tod und seiner Auferstehung hat er den Tod für immer besiegt.

 

Vor dem Sterben

Sie können bei uns gerne anrufen, wenn sich abzeichnet, dass der Lebensweg zu Ende geht. Doch auch die Zeit vorher sind wir für Sie da und begleiten Sie und Ihre Angehörigen, bringen die Kommunion nach Hause oder spenden die Krankensalbung. 

Hinweise dazu finden Sie unter „Krankensalbung und Krankenkommunion“.

 

Begleitung Sterbender

Die Begleitung Sterbender ist ein zutiefst christlicher Dienst der Nächstenliebe. Gerade dort brauchen Menschen Nähe und das Gefühl von Geborgenheit. Respektieren Sie dabei aber: Jeder Mensch ist anders. Manche Menschen sterben erst, wenn die ganze Familie versammelt ist, andere erst, wenn sie allein gelassen werden. All das ist in Ordnung und hat seine Berechtigung. Hier sind Sie als Angehörige gefragt zu spüren, welche der folgenden Stichpunkte der Sterbende braucht oder eben nicht:

  • Gestalten Sie den Raum bewusst ‒ eine Kerze anzünden oder Blumen auf den Tisch stellen.
  • Hilfreich ist es, dem Sterbenden körperliche Zuwendung zu geben, etwa die Hände zu halten oder über die Wangen zu streicheln.
  • Sprechen Sie mit dem Sterbenden, auch wenn er nicht mehr ansprechbar ist: Sagen Sie ihm, was sie ihm verdanken, erzählen Sie von gemeinsamen schönen Erlebnissen und segnen Sie ihn.
  • Beten Sie miteinander, besonders Gebete, die vertraut sind, etwa das Vater Unser, Gegrüßet seist du Maria, den Rosenkranz oder eines der folgenden Gebete. Gebete für kranke und sterbende Menschen finden sich auch im Gotteslob Nr. 16 Abschnitt 5 bis Nr. 18.

All das vermittelt dem scheidenden Menschen, dass er nicht allein gelassen wird.

 

„Der Herr segne dich und behüte dich, der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig; der Herr wende dir sein Antlitz zu und schenke dir seinen Frieden.“

 

„Der Herr segne dich und erwarte dich

am Ufer des Lebens im Licht ‒

jetzt, da der Tod alles Irdischen an deine Tür klopft

und dich herausruft aus dem Land, das dich ernährt,

aus dem Kreis der Menschen, mit denen du gelebt hast.

 

Er mache dir den Abschied leicht,

und schicke dir seinen Engel entgegen, der dich begleitet

durch das unbekannte Tor des Todes

und dich in das verheißene Land führt,

wo die Sonne nicht mehr untergeht.

 

Er erlöse dich von der Angst, ins Leere zu fallen ‒

und schenke dir die Freude, dass du ihn schaust,

der all deine Schuld vergibt, und deine Wunden heilt.

Die Wunden der Angst und nicht erfahrene Liebe,

die Wunden des Schmerzes und des nicht Gelungenen.

 

Er zeige dir deine wahre Heimat ‒

und lasse dich glücklich sein in seinem Himmel ‒

ihm nahe und denen alle, die vor dir gelebt haben.

 

Das gewähre dir der Gott des Lebens,

der dem Tod die Macht genommen

und sich jetzt freut auf dich:

der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.“

 

Nach dem Eintritt des Todes ‒ Formalitäten

Benachrichtigen Sie nach dem Sterbefall zu Hause bitte den Hausarzt oder den zuständigen Notdienst, damit dieser die Todesbescheinigung und den Leichenschauschein ausstellen kann.

Informieren Sie den Bestatter, er regelt alle behördlichen Formalitäten nach dem Tod und steht Ihnen bei Fragen zur Seite. In der Regel wird der Termin der Aussegnung, des Requiems und der Bestattung mit uns über den Bestatter festgelegt.

 

Nach dem Eintritt des Todes ‒ Abschiednehmen

Auch wenn eine Krankensalbung nach dem Tod nicht mehr möglich ist (Sakramente können nur Lebenden gespendet werden), kommen wir gerne zu Ihnen, begleiten Sie in dieser schweren Situation und beten gemeinsam für den/die Verstorbene/n.

Lassen Sie sich Zeit, um Abschied zu nehmen. Wenn Sie möchten, können Sie den/die Verstorbene/n bis zu 24 Stunden nach Eintritt des Todes zuhause aufgebahrt lassen.

Erledigen Sie ‒ natürlich je nach persönlicher Verfassung ‒ viele Dinge selbst: Das ist nicht nur ein letzter Dienst an Ihrem Angehörigen, sondern hilft auch Ihnen in Ihrem Trauerprozess.  Auch, wenn es nicht einfach ist: Stellen Sie sich der Trauer und dem Schmerz und laufen Sie nicht davor weg. Dennoch gilt natürlich auch wieder hier, dass jeder Mensch anders trauert und Abschied nimmt.

Bringen Sie Ihre Gedanken und Gefühle, die innerliche Leere im Gebet vor Gott. Eine Hilfe hierfür kann das Gebet im Gotteslob Nr. 28 oder das folgende Gebet sein.

 

„Gott, du bist für uns wie Vater und Mutter.

Wir übergeben dir …

In unseren Augen ist er/sie tot.

In unserem Herzen glauben wir,

dass er/sie bei dir lebt.

Bei dir findet … Erbarmen.

Denn dein ist das Reich

und die Kraft und die Herrlichkeit

in Ewigkeit. Amen.“

 

Trauerfeier

Den Termin für die Beisetzung machen Sie in der Regel über den Bestatter mit uns aus. Der Organisation der Trauerfeier als letzte Ehrerbietung kommt eine große Bedeutung zu. In der Regel findet die Trauerfeier um 14:30 Uhr (montags-freitags) und um 10:00 Uhr (samstags) statt. In der Pfarrkirche wird das Requiem, d.h. eine hl. Messe für den Verstorbenen gefeiert. Anschl. ziehen die Gläubigen in einer Prozession zum Friedhof, wo die Beisetzung stattfindet. Anstelle der Prozession kann auch mit Autos zum Friedhof gefahren werden.

Viele wünschen aus verschiedensten Motiven ein Begräbnis im Familienkreis. Oft gibt es Menschen, von denen Sie als Angehörige vielleicht überhaupt nicht wissen, für die der oder die Verstorbene aber sehr wichtig war. Für sie ist es oft auch sehr wichtig, dass Sie die Gelegenheit haben, an der Beerdigung teilnehmen zu können. Bei den Überlegungen, ob Sie eine Bestattung im Familienkreis machen wollen, sollten sie das bedenken.

Schön ist es, wenn Sie für das Sterbebild christliche Motive oder Bibelverse auswählen, die den christlichen Glauben an die Auferstehung oder Hoffnung zum Ausdruck bringen. 

 

Trauergespräch

Den Termin machen Sie ebenfalls über den Bestatter mit uns aus oder wir rufen Sie an. Beim Gespräch besprechen wir die Gestaltung des Gottesdienstes und den Inhalt der Predigt. Meist wird die Biografie des Verstorbenen verlesen, die Sie gerne schon zuhause vorbereiten können. Das Trauergespräch bietet auch die Möglichkeit, sich in seiner Trauer aussprechen zu können. Selbstverständlich stehen wir auch die Zeit nach der Beerdigung für Gespräche für Sie zur Verfügung.